Karlstadt, Kreisstadt des Landkreises Main-Spessart, Unterfranken, Freistaat Bayern. Die Stadt, um 1200 gegründet und durch Weinbau wohlhabend geworden, wurde bereits vor 1291 ein erstes Mal an den Erzbischof von Mainz verpfändet. 1378 mußten die Karlstadter dem Bischof für fünf Jahre die Steuern vorschießen. Von 1400 bis 1493 war die Stadt ganz und gar Pfandbesitz des Domkapitels. Der Bau einer Mainbrücke 1880 sowie einer Portlandzementfabrik 1887 förderten die wirtschaftliche Bedeutung. Karlstadt wurde bekannt durch seine "Lateinschule", aus der der Theologe Karlstadt, die Mathematiker J. Schöner und J. Draconites sowie der Chemiker Johann Rudolf Glauber hervorgingen. Sehenswert sind das Karlstadter Rathaus mit Staffelgiebel (1422), die hochgotische katholische Pfarrkirche St. Andreas (14.-16. Jahrhundert), eine Steinkanzel von 1523, zahlreiche Grabsteine des 15. und 16. Jahrhunderts und die Ruine der Karlsburg (12. Jahrhundert). Karlstadt ist 98,03 km² groß und hat 15 329 Einwohner (1998).