Neuwied, Kreisstadt des Landkreises Neuwied, Bundesland Rheinland-Pfalz, liegt an der Mündung der Wied in den Rhein. Neuwied entstand 1653 neben einem 1648 begonnenen Schloßbau als Residenz der Grafen von Wied. Heute eingemeindete Orte gehen jedoch auf ältere Gründungen zurück. 1662 erhielt Neuwied Stadtrechte bestätigt. 1806 kam die Stadt mit dem Fürstentum Wied-Neuwied an Nassau, 1815 an Preußen. Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Neuwied zur Industriestadt. Das Schloß der Fürsten von Wied entstand in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nach dem Vorbild des Versailler Schlosses. In Neuwied-Heddesdorf begründete Friedrich Wilhelm Raiffeisen im 19. Jahrhundert sein landwirtschaftliches Genossenschaftswesen. Neuwied besitzt einen leistungsfähigen Rheinhafen, der die Erzeugnisse der Eisen-, Stahl- und Zementindustrie umschlägt. Außerdem sind die Bimsbaustoffwerke und die Betriebe der Glas-, Möbel- und Farbenindustrie von Bedeutung. Neben dem Barockschloß kann ein einheitlich angelegtes Viertel der Herrnhuter Brüdergemeine (Bewegung des Pietismus) besichtigt werden. Neuwied ist 86,49 km² groß und hat 67 497 Einwohner (1998).