Rhens, Stadt im Landkreis Mayen-Koblenz, Bundesland Rheinland-Pfalz, am linken Rheinufer. Der Ort wurde 874 erstmals genannt, im 12. Jahrhundert kam er an das Erzstift Köln, im 14. Jahrhundert erhielt er Stadtrecht. Er hieß früher Rhense. Seit 1273 war Rhens Versammlungsort der Kurfürsten, um Reichsangelegenheiten und die Königswahl zu verhandeln. Ende des 14. Jahrhunderts wurde ein steinerner Königsstuhl erbaut, den die deutschen Könige im 15. Jahrhundert nach ihrer Wahl vor der Krönung bestiegen, um damit vom Reich Besitz zu ergreifen. Im 19. Jahrhundert verlor Rhens die gegen 1400 erworbenen Stadtrechte und wurde erst 1984 wieder Stadt. Die Einwohner leben vom Fremdenverkehr, dem Rhenser Mineralbrunnen und der Obstverwertung. Der "Königsstuhl" (1380-1398) wurde nach Zerstörung (1803) und dem Wiederaufbau (1843) 1924 an den Ort gesetzt, der den deutschen Königen im Mittelalter als Platz zur Vorstellung vor dem Volk gedient hat. Sehenswert sind die Kirche St. Dionysius (16. Jahrhundert) und Fachwerkhäuser, darunter das Rathaus (16.-18. Jahrhundert). Rhens ist 16,30 km² groß und hat 2 907 Einwohner (1998).