Delp trat nach dem Abitur 1926 in den Jesuitenorden ein und erhielt nach seiner Ausbildung die Priesterweihe. Er promovierte 1939 und war von 1939 bis 1941 Mitarbeiter der von den Jesuiten herausgegebenen Monatsschrift „Stimmen der Zeit“. 1941 beschlagnahmte die Gestapo das Jesuitenhaus in München, die Zeitschrift wurde wegen ihres konsequent antifaschistischen Inhalts verboten. Delp wurde Kirchenrektor an der St.-Georg-Kirche in München-Bogenhausen. Mit Wissen und auf Veranlassung seiner Vorgesetzten hatte er ab Frühjahr 1942 Kontakte zum Kreisauer Kreis, u. a. mit Adam von Trott zu Solz und Peter Graf Yorck von Wartenburg. Am 6.6.1944 traf er sich mit Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg in Bamberg zu einem Gespräch. Am 27.7.1944 wurde Delp in München verhaftet und mit Helmuth James Graf von Moltke in das Gerichtsgefängnis Lehrter Straße 3 übergeführt. Am 11.1.1945 wurde Delp zum Tode verurteilt und am 2.2.1945 in Plötzensee hingerichtet. Aus den letzten Monaten der Haft stammende Briefe und Aufzeichnungen sind 1965 unter dem Titel „Im Angesicht des Todes“ erschienen. In der Charlottenburger Seidelstraße 39, der Justizhaftanstalt Tegel, erinnert eine Gedenktafel im nicht öffentlichen Hof an die Widerstandskämpfer des 20. Juli, darunter auch an Alfred Delp.