Er studierte ab 1873 in Wien Medizin und arbeitete danach von 1876 bis 1882 im Wiener Physiologischen Institut. 1884 war er an der therapeutischen Einführung des Kokains im Krankenhaus beteiligt. 1902 wurde er zum Professor an der Universität in Wien berufen. 1938 emigrierte Freud, weil er sich als Jude von den Nazis bedroht wußte, nach Großbritannien. Er wurde berühmt als Begründer der Psychoanalyse und durch seine Arbeiten über Neurosen. Die Psychoanalyse war ursprünglich als Heilmethode für Nervenkrankheiten gedacht, von ihm später zu einer das gesamte Kulturleben umfassenden immer wieder umstrittenen Theorie erweitert. Dabei wurde die psychoanalytische Betrachtungsweise nicht nur auf die ausschließlich als Störungen menschlichen Trieblebens (Verdrängung und Umbiegung vor allem des Sexualtriebes) gedeuteten Nervenkrankheiten angewendet, sondern ebenso auf alle Bereiche der Kunst, Wissenschaft und Religion. 1904 erschien sein Werk "Zur Psychopathologie des Alltagslebens". Er betrachtete das gesamte psychische Geschehen als von Triebenergien bestimmt, besonders von den sexuellen Trieben; die Libido bezeichnete er als den Hauptantrieb menschlichen Verhaltens.