Germersheim, Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises, Bundesland Rheinland-Pfalz, an der Mündung der Queich in den Rhein. Germersheim, wahrscheinlich an der Stelle des römischen Vicus Julius (1055) erstmals genannt, erhielt 1276 Stadtrecht (Freie Reichsstadt) und war 1622-1648 abwechselnd von Österreich, Schweden und Frankreich besetzt. 1682-1697 und 1793- 1813 französisch, fiel es 1816 mit der Pfalz an Bayern. Von 1835 bis 1922 war Germersheim Festung. Die Festungswerke wurden 1922 gemäß dem Versailler Vertrag bis auf zwei Türme geschleift. Die katholische Pfarrkirche, das ehemalige Servitenkloster aus dem 14. Jahrhundert, wurde von 1682 bis 1697 neu aufgebaut. In Germersheim befindet sich der Fachbereich Angewandte Sprachwissenschaft der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Wirtschaftliche Schwerpunkte setzen die Nahrungsmittel-, Möbel-, Textil-, Gummi- und Glasindustrie. Bedeutsam sind der Rheinhafen und die Rheinbrücke. Die Stadt ist 21,31 km² groß und hat 20 210 Einwohner (1998).