Graubünden ist der größte Kanton der Schweiz. Seine Hauptstadt ist Chur. Das Gebiet des heutigen Kantons wurde 15 v. u. Z. von den Römern unterworfen. Ab 536 gehörte es zum Fränkischen, später (843) zum Ostfränkischen Reich. Vom 12. bis zum 14. Jahrhundert wanderten Walser ein. Gegen die Bedrohung der österreichischen Herzöge entstand hier 1367 der Gotteshausbund, ab 1395 existierte noch der Obere - auch Graue -Bund, hinzu kam 1436 der Zehngerichtebund. Die ersten beiden Bünde vereinigten sich mit den Eidgenossen 1497/98 gegen die Österreicher. Die drei genannten Bünde schlossen sich 1524 zu einem Bund staatsrechtlich zusammen. 1798 wurde Graubünden als Kanton Rätien mit der Helvetischen Republik vereinigt. Seit 1803 ist Graubünden der 15. Kanton der Schweiz; es umfaßt drei Völkergruppen: Rätoromanen (22 Prozent), Deutschbündner (60 Prozent) und Italienischbündner (13,5 Prozent), deren Sprachen als schweizerische Landessprachen anerkannt sind. Graubünden hat sich von einem Agrarland zur Dienstleistungsgesellschaft entwickelt. 59,4 Prozent der beschäftigten Einwohner arbeiten im Dienstleistungsbereich. Mit 70 Wasserkraftwerken ist Graubünden ein wichtiger Energielieferant für die gesamte Schweiz (Anteil 13 Prozent). Graubünden mit 164 000 Einwohnern (1985) besitzt mit Sankt Moritz, Davos und Laax bedeutende heilklimatische Kurorte und Wintersportgebiete, die über 2 000 m ü. M. liegen.