Das heutige Bundesland entstand aus dem historisch größeren Gebiet Kärnten. Zur römischen Zeit war dieses Gebiet ein Teil der Provinz Noricum. Nach langobardischer Herrschaft siedelten sich um 590 Slawen an. Seit Mitte des 8. Jahrhunderts unter bayerischer Oberherrschaft, erfolgte im 9. Jahrhundert die deutsche Besiedlung und Christianisierung. 976 entstand das von Bayern abgetrennte Herzogtum Kärnten, zu dem auch die Steiermark, Krain, Friaul, Istrien und Verona gehörten. Das zerfallende Herzogtum kam 1269 zu Böhmen, 1286 an die Grafen von Tirol und 1335 an die Habsburger Grafen. Es wurde im 16. Jahrhundert zu Innerösterreich zusammengeschlossen. 1816-1849 gehörte Kärnten zum Königreich Illyrien, danach wurde es österreichisches Kronland. 1920 wurden die südlichen Gebiete an Italien und Jugoslawien abgetreten. Kärnten ist heute das südlichste Bundesland Österreichs mit der Hauptstadt Klagenfurt. Es umfaßt 9 533 qkm und hatte (1991) 547 800 Einwohner. Land- und Forstwirtschaft haben große Bedeutung, besonders die Viehzucht, Milch- und Fleischwirtschaft. Metallverarbeitung, Elektrotechnik und Elektronik, chemische, Baustoff-, Textil- und Lederindustrie sowie die Holzverarbeitung sind industrielle Schwerpunkte, die sich hauptsächlich um Klagenfurt, Villach, Wolfsberg und Spittal an der Drau gebildet haben. Auch der Fremdenverkehr Kärntens trägt überdurchschnittlich zum wirtschaftlichen Gedeihen Österreichs bei.