Marienbad, heute Mariánské Lázne, Stadt in Westböhmen, Tschechische Republik, mit 15 200 Einwohnern (1997). Es gibt 40 Heilquellen (Glaubersalzquellen und Eisensäuerlinge), die für Bade- und Trinkkuren genutzt werden. Eisensulfathaltige Moorbäder dienen der Behandlung von Erkrankungen der Nieren und der Harnwege, der Bewegungs- und der Atmungsorgane sowie von Nervenkrankheiten. Das Heilbad wurde 1797 auf Betreiben des Abtes von Tepl gegründet und 1812 als Gemeinde konstituiert. Nach der Erklärung zum öffentlichen Kurort 1818 folgte 1860 die Erhebung zur Stadt. Sehenswürdigkeiten sind u. a. ein klassizistischer Brunnentempel und die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt (1844-1848). Nach dem Ersten Weltkrieg kam das Gebiet vom untergegangenen österreichisch-ungarischen Kaiserreich an die neugegründete Tschechoslowakische Republik und 1938 durch das Münchener Abkommen an Deutschland. Im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges kam es wieder zur Tschechoslowakei.