Bad Polzin, Stadt in der früheren Provinz Pommern, Regierungsbezirk Köslin, Kreis Belgard; heute Polczyn-Zdrój, Woiwodschaft Zachodniopomorskie (Westpommern, Hauptstadt Szczecin), Kreis Swidwin, Polen, sie liegt im Talkessel des Wugger- und Taubenbaches in der Neustettiner Senke. Neben einer wendischen Siedlung gründeten Benedektinermönche im 13. Jahrhundert ein deutsches Dorf, in dem nach 1290 ein Schloss erbaut wurde (vermutlich vom Templer-Orden). Nach 1312 kam es in den Besitz der Familie von Zozenow und von Blasenapp. Hasso von Wedell wurde 1320 Besitzer des Schlosses. 1335 gewährten die Söhne Herzog Wlatislavs IV. Polzin das Stadtrecht. 1374 war Polzin in Besitz des Gerd von Manteuffel gelangt. 1688 entdeckte ein Schmied in der Wugger eine Heilquelle, die um 1706 viele Fremde in die Stadt zog. Ende des 18. Jahrhunderts traf sogar Königin Luise ein; nach ihr ist die Kuranlage benannt worden. 1854 entstanden das Marien- und das Victoriabad. Hans Hugo von Kleist-Reetzow auf Kieckow, Oberpräsident der Rheinprovinz, gründete 1855 mit einigen Adligen das Johanniter-Krankenhaus. Seit 1857 ist Bad Polzin auch Eisenmoorbad. Die Mineralquellen beherrschten das Wirtschaftsleben der Stadt (1938 gab es 127 000 Fremdenübernachtungen). Sehenswert ist die St.-Marien-Kirche (1418 erbaut, 1591 geweiht). Das alte Manteuffelsche Schloß aus dem 13. bis 16. Jahrhundert erhielt 1770 seine heutige Gestalt, 1930 wurde es in ein Kinderheim umgewandelt. Kuranlagen und Kurpark stammen aus dem 19. Jahrhundert. 1997 hatte die Stadt 9 500 Einwohner.