Rollett, Sohn eines auch schriftstellerisch tätigen Arztes, trat früh mit natursymbolischen Liederkränzen hervor (1842), schloß sich aber bald darauf der Vormärz-Lyrik an. Seit 1845 lebte er als "Zensurflüchtling" in Deutschland. Sein von Freiheitsoptimismus und strengem Formbewußtsein geprägtes "Republikanisches Liederbuch" erschien 1848 in Leipzig, seine "Frühlingsboten aus Österreich" wurden 1849 in Jena verlegt. Wegen seiner demokratischen und sozialen Gesinnung und Teilnahme an den revolutionären Märzereignissen 1848/49 in Wien verfolgt, ging Rollett von 1851 bis 1853 in die Schweiz; hier machte er sich einen Namen als Dramatiker mit dem Volksstück "Thomas Müntzer" (1851). 1876 wurde er Archivar in seiner Heimatstadt und widmete sich dem Verfassen kunstgeschichtlicher Werke (u. a. "Goethe-Bildnisse", 1883).