Bereits 1234 wurde die Siedlung Stralowe erstmals erwähnt. Fürst Witzlaw I. von Rügen verlieh ihr 1234 Stadtrecht. Seit 1240 besaß Stralsund Zollfreiheit auf Rügen und wurde ein führendes Mitglied der Hanse. Im Ergebnis des Dreißigjährigen Kriegs kam die Stadt 1648 an Schweden. Am 15.10.1678 siegten die Truppen des Großen Kurfürsten bei Stralsund über die Schweden, aber erst 1815 kam die Stadt an Preußen. Hier fiel am 31.5.1809 Major Ferdinand von Schill im Kampf gegen die mit Napoleon verbündeten Truppen. Im 19. Jahrhundert erfuhr Stralsund durch den Eisenbahnbau einen wirtschaftlichen Aufschwung. Im Jahre 1863 wurde die Stadt an die Bahn Anklam–Berlin angeschlossen. 1891 erhielt sie eine Bahnverbindung mit Saßnitz und war sechs Jahre später mittels Trajekt auch mit Schweden (Trelleborg) verbunden. 1936 wurde der Rügendamm fertiggestellt, der Stralsund mit der Insel Rügen verbindet. Stralsund hat ein kulturhistorisches Museum, das Deutsche Meeresmuseum mit Meeresaquarium, einen Tierpark und ein Theater. Wirtschaftliche Basis sind die Werft, der vor allem auf die Küstenschiffahrt ausgerichtete Hafen und die Fischverarbeitung. Außerdem ist Stralsund Verkehrsknotenpunkt am Südende des 2,45km langen Rügendamms. Die Stadt besitzt zahlreiche herausragende Backsteinbauten. In der Altstadt bilden das Rathaus mit seiner spätgotischen Fassade und die reich ausgestattete Nikolaikirche ein reizvolles Ensemble. Sehenswert sind ferner die Marienkirche, die Jakobikirche und das spätgotische Katharinenkloster als Heimstatt des Meeresmuseums, und das Johanniskloster. Zahlreiche stattliche Bürgerhäuser sowie Teile der mittelalterlichen Stadtmauer mit Toren sind erhalten. Die Hansestadt Stralsund ist 38,68 km² groß und hat 61 711 Einwohner (1998).