Weerth, Sohn eines Generalsuperintendenten, absolvierte eine kaufmännische Ausbildung und war seit 1843 in Bradford (England) in einem Textilunternehmen tätig. Hier schloß er sich dem "Bund der Gerechten", dem späteren "Bund der Kommunisten", an. Künstlerisch beeinflußt von Heine, entwickelte er sich neben seiner Tätigkeit als Handlungsreisender und Kaufmannsgehilfe zu einem sozialkritischen Schriftsteller. Höhepunkt seines erzählerischen Werks sind seine "Humoristischen Skizzen aus dem deutschen Handelsleben" (1848). Sein Talent zeigte sich auch in teils gesellschaftskritischen, teils übermütig-heiteren Liedern und Gedichten. 1848/49 war er Feuilletonredakteur der "Neuen Rheinischen Zeitung" in Köln. 1849 veröffentlichte er dort seine Satire auf das preußische Junkertum "Leben und Tod des berühmten Ritters Schnapphahnski", wofür er zu einer dreimonatigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Danach trat er nicht mehr schriftstellerisch hervor und unternahm Geschäftsreisen, die ihn nach Spanien, Holland, Süd- und Mittelamerika führten. 1856 starb er in Havanna am Tropenfieber.