Im Jahr 1923 wurde der Flughafen Tempelhof, als einer der ersten Verkehrsflughäfen in Deutschland, eröffnet. Bis 1927 entstanden u.a. fünf Flughallen, ein Scheinwerferturm, Warteräume und betonierte Rollbahnen. Innerhalb weniger Jahre konnte der Flughafen auf ein Passagieraufkommen von ca. 54.000 Fluggästen verweisen.
Bis 1939 entstand ein Gesamtkomplex, der in die Geschichte der Flughafenarchitektur beispielhaft ist, Stararchitekt Norman Foster spricht von der „Mutter aller Flughäfen“.
Zwischen 1933 und 1936 wurde die ehemalige Militärarrestanstalt auf dem Tempelhofer Feld von der Gestapo als Haftanstalt für politische Gefangene, später als Konzentrationslager genutzt. Durch den Ausbau des Flughafens im Jahr 1936 wurde das KZ Columbia aufgelöst und die Gefangenen in das KZ Sachsenhausen verlegt.
Im April 1945 zog die Rote Armee ein, kurz danach übernahmen die Amerikaner das Flughafengelände. Im Mai 1946 begann der zivile Luftverkehr auf der Strecke New York - Berlin.
Während der Berlin Blockade 1948-1949 durch die sowjetische Besatzungsmacht wurde Berlin durch die Luftbrücke der Westalliierten am Leben gehalten. Aus dieser Zeit stammt auch der Begriff "Rosinenbomber", weil die Piloten während des Landeanflugs Süßigkeiten aus dem Cockpit warfen.
Um dem steigenden Flugaufkommen nach Berlin gerecht zu werden, wurde 1975 der Flughafen Tegel eröffnet und übernahm den Charter- und Pauschalreiseverkehr. 1985 wurde der Flughafen Tempelhof wieder von Fluggesellschaften mit kleineren Maschinen genutzt.
1996 wurde beschlossen, den Flughafen Tempelhof endgültig aufzugeben. Dies konnte auch ein Volksentscheid im Jahre 2008 nicht mehr ändern, da die Wahlbeteiligung zu gering war.
Heute dienen das Flughafengebäude und seine Hangars zu den begehrten Eventlocations in Berlin.