Bern wurde 1191 von Herzog Berchtold V. gegründet. 1218 wurde der Ort Reichsstadt. Bern verbündete sich mit den eidgenössischen Orten Uri, Schwyz und Unterwalden und siegte 1399 bei Laupen über die Habsburger. 1353 schloß die Stadt mit den Eidgenossen den Ewigen Bund. 1415 eroberte sie das habsburgische Aargau und führte die Eidgenossenschaft 1476/77 gegen Karl den Kühnen. 1528 wurde die Reformation eingeführt. 1798 besetzten französische Truppen das Land. Sie trennten die einstigen Eroberungen ab, so daß nur das Oberland 1803 zum Kanton Bern kam. Am 4.6.1896 gab sich der Kanton Bern eine Verfassung. Bern ist seit 1834 Universitätsstadt und seit 1848 Bundesstadt. Sie ist vorwiegend Verwaltungsstadt mit Sitz der Bundesbehörden, ausländischer Vertretungen, des Weltpostvereins und des Internationalen Büros für Eisenbahnverkehr. Angesiedelt sind hier Maschinen-, Apparate- und Fahrzeugbau sowie Metall-, Nahrungsmittel-, Textil-, graphische und chemische Industrie. Bern hat 123 300 Einwohner (1997). Sieben größere und elf kleinere Brücken verbinden die Altstadt, die von drei Seiten von der Aare umflossen wird, mit den neueren Stadtteilen. Die Altstadt hat mit ihren Lauben, alten Brunnen und Türmen (z. B. dem Zeitglockenturm aus dem 12. Jahrhundert, im 18. Jahrhundert erneuert) und mit ihren barocken Zunft- und Bürgerhäusern bis heute ihren Charakter bewahrt und wurde von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes der Menschheit aufgenommen. Als schönste Barockkirche der Schweiz gilt die Heiliggeistkirche. Die älteste erhaltene Kirche ist die Dominikaner-Kirche (um 1330 erbaut, 1753 modernisiert). Nach Erhebung Berns zur Bundesstadt wurde das Bundeshaus (1852-1902) erbaut. Als weltliches Gegenstück zum Münster, das alle Bauwerke überragt, wurde das spätgotische Rathaus (1406-1417, 1940-1942 erneuert) errichtet. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Botanische Garten, der Tierpark, das Historische, das Kunst-, das Naturhistorische und das Alpine Museum.