Der Sohn eines Notars studierte in Cambridge, wo er 1632 Master of Arts wurde. Auf dem Landgut des Vaters setzte er dann seine Studien fort. 1638/39 hielt er sich in Paris und danach in Italien auf, wo er u. a. Galileo Galilei im Gefängnis der Inquisition in Rom besuchte. Milton war danach kurze Zeit Privatlehrer in London. Er wurde unter Oliver Cromwell Staatssekretär und stellte sich im Kampf gegen die Königstreuen (1639-1660) mit seinen Schriften auf die Seite der Republikaner. Nach Cromwells Tod und der Wiederherstellung des Königtums wurde der 1652 völlig erblindete Dichter vorübergehend inhaftiert, und seine Bücher wurden verbrannt. Die politischen Differenzen wirkten sich auch privat aus. Verarmt und vereinsamt, diktierte er seinen Töchtern das größte englische religiöse Epos vom Fall des Menschengeschlechts "Das verlorene Paradies" (zehn Bücher 1667, zwölf Bücher 1674), das Klopstock als Vorbild für seinen "Messias" nahm. Vor 1660 verfaßte Milton meisterhafte Sonette und zahlreiche Prosaschriften. 1737 wurde ihm in der Westminsterabtei in London ein Denkmal errichtet.