Die Villenkolonie im Westen Charlottenburgs war am 1. Mai 1866 durch die Kommandit-Genossenschaft auf Aktien für das wohlhabende Charlottenburger Bürgertum auf dem Gelände des Spandauer Berges gegründet worden. Sie entstand unter der Federführung des Bankiers Heinrich Quistorp (um 1826-1902) nach dem Vorbild des vornehmen Londoner Stadtteils Westend, von dem sie den Namen übernahm. Westend entwickelte sich bald schon zum Wohnsitz vermögender Berliner Bürger und höherer Beamter. Im Jahre 1878 wurde Westend der Stadt Charlottenburg angeschlossen. Die verkehrsmäßige Erschließung erfolgte von Berlin aus durch die 1879 bis zum Gasthaus Spandauer Bock verlängerte Berliner Pferde-Eisenbahn und die Eröffnung der Eisenbahnstation Charlottenburg-Westend 1877. Bereits 1908 war mit der Eröffnung des U-Bahnhofs Reichskanzlerplatz (U-Bahnhof Theodor-Heuss-Platz) der Anschluss an das Berliner U-Bahn-Netz hergestellt. Ältestes Gebäude ist das 1867 entstandene eingeschossige Landhaus Lindenallee 7. Namhafte Architekten, die in Westend bauten, waren u. a. Peter Behrens (1868-1940), August Endell, Paul Schultze-Naumburg (1869-1949). Zahlreiche Gebäude sind denkmalgeschützt (Häuser, Landhäuser, Villen). Als südwestlicher Erweiterungsbereich entstand kurz vor dem Ersten Weltkrieg Neu-Westend.