Der Ort wurde 1222 als Neuheim, später meist als Nuheim erwähnt. Er war zunächst im Besitz der Abteien Seligenstadt und Fulda, dann gehörte er den Herren von Hanau und gelangte über verschiedene Herrschaften 1736 an Hessen-Kassel. 1866 kam Nauheim an Hessen-Darmstadt. Seit dem 14. Jahrhundert ist Salzgewerbe nachgewiesen. Die Salzquellen wurden zu Beginn u. Z. durch die Kelten zur Salzgewinnung genutzt. Seit Bohrungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Salzwasser zu Heilzwecken bei Rheuma und Kreislauferkrankungen angewendet. 1835 wurde der Solbadebetrieb aufgenommen. Im Spindelhof, der von den im Jugendstil erbauten sechs Badehäusern umgeben ist, werden täglich 1,7 Millionen l Sole gefördert. Der Kurpark mit einer Fläche von 800 ha geht in die Wälder des Taunus über. 1854 erhielt der Ort Stadtrecht, seit 1869 heißt er Bad Nauheim. Zu den angesiedelten Wirtschaftszweigen gehören die Reifenindustrie, Metallverarbeitung und Herstellung von Blasinstrumenten. Bad Nauheim ist Sitz des Max-Planck-Instituts für physiologische und klinische Forschungen. Es ist 32,55 km² groß und hat 29 806 Einwohner (1998).