Orléans, Hauptstadt des Départements Loiret, Frankreich, am Scheitelpunkt des großen Loirebogens. Die Stadt war 52 v. u. Z. Zentrum des von Vercingetorix geführten gallischen Aufstandes gegen Rom. Im 6./7. Jahrhundert wiederholt Hauptstadt eines Teilreiches der Merowinger, wurde sie im 10.-12. Jahrhundert eines der Zentren der kapetingischen Krondomäne und häufig Residenz. 1428 war Orléans Bollwerk gegen die Engländer, im 16. Jahrhundert ein Hugenottenstützpunkt. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 war Orléans am 11.10.1870 Schlachtort. Orléans ist katholischer Bischofssitz. Die Stadt hat eine Universität (gegründet 1962) in der Satellitenstadt La Source, eine biologische Forschungsanstalt sowie andere staatliche und Industrieforschungsanstalten, ein archäologisches und historisches Museum sowie ein Kunstmuseum. Ihre wirtschaftliche Basis bilden Nahrungsmittelindustrie, Werkzeugherstellung, Landmaschinenbau, die Renault-Werke und die Reifenfabrik Michelin, Textil-, chemische und pharmazeutische Industrie sowie Motorenbau. Sehenswert sind u. a. die Kathedrale Sainte-Croix, die über Vorgängerbauten seit 1287 errichtet und nach ihrer Zerstörung in den Religionskriegen (1568) vom 17. bis zum 19. Jahrhundert in gotischen Formen erneuert wurde (reicher Kirchenschatz mit byzantinischen Emailarbeiten des 11. Jahrhunderts und Chorgestühl aus dem 18. Jahrhundert). Im Hotel des Créneaux (1500-1513) befindet sich das Musée des Beaux-Arts (Sammlung französischer Gemälde, Kupferstichkabinett, Plastiken des 16.-20. Jahrhunderts). 1997 hatte Orléans 105 100 Einwohner.