Er lernte Kaufmann, ging 1876 nach London und schloß sich 1884 der sozialistischen Fabian Society an. 1885-1892 war er Musik- und Theaterkritiker und am Neuaufbau des englischen Theaters beteiligt. Er schrieb Bücher über Ibsen und Wagner und eine große Zahl lehrreicher, witzig-ironischer Dramen. Ab 1929 widmete er sich überwiegend der politischen Satire. Er ist der Schöpfer des modernen englischen Dramas und einer der erfolgreichsten Dramatiker des 20. Jahrhunderts. 1925 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Anfangs versuchte er sich als Romancier, hatte hierbei jedoch wenig Erfolg. Erst durch seine Zeitschriftenkolumnen erregte er die Aufmerksamkeit, die ihn dann zum bedeutendsten Musik- und Theaterkritiker seiner Zeit werden ließen. Seine Kritik richtete sich gegen die Kommerzialisierung des Theaters im 19. Jahrhundert. Vorbildwirkung hatten für ihn die gesellschaftskritischen Dramen des Norwegers H. Ibsen. Das erste seiner rund 50 Dramen verfaßte Shaw unter dem Einfluß Ibsens im Jahre 1892 („Widowers‘ Houses“, deutsch „Die Häuser des Herrn Sartorius“). Shaw verbindet in seinen besten Werken unorthodoxe politische und gesellschaftliche Ideen mit hoher Bühnenwirksamkeit. 1897 wurde er Stadtrat im Londoner Stadtteil St. Pancras. Werke unter anderen: „Pygmalion“ (1913), „Cäsar und Kleopatra“ (dt. 1904), „Candida“ (dt. 1905), „Zurück zu Methusalem“ (dt. 1923), „Die heilige Johanna“ (dt. 1924), „Helden“ (dt. 1903), „Mensch und Übermensch“ (dt. 1907), „Haus Herzenstod“ (dt. 1920), „Wegweiser für die intelligente Frau zum Sozialismus und Kapitalismus“ (dt. 1928).