Popper, im Ghetto geboren, studierte nach dem Besuch des Prager deutschen Oberrealgymnasiums und des Prager Polytechnikums an der Wiener Universität Mathematik und Physik. Ab 1866 war er als Eisenbahningenieur tätig. Popper war Erfinder, arbeitete als Journalist und freier Schriftsteller und gab eine Zeitungskorrespondenz heraus. Er war Freidenker und Sozialreformer, entwickelte in vielen Schriften sozialpolitische Zukunftsvorstellungen, die u. a. eine sorglose physische Existenz des Menschen zum Inhalt hatten. Er wählte das Pseudonym Lynkeus, nach dem griechisch-lateinischen lynx, Luchs. So hieß in der griechischen Sage ein durch sein scharfes Auge berühmter Argonaut. Unter diesem Namen verfaßte er 1886 u. a. die Schrift "Fürst Bismarck und der Antisemitismus", 1889 schrieb er ein Werk über "Flugtechnik" und zehn Jahre später publizierte er die "Phantasien eines Realisten", 1905 "Voltaire", 1910 "Das Individuum und die Bewertung menschlicher Existenzen". Außerdem gab er Schriften über das Flugwesen heraus.