Berliner Ortsteile

Ortsteil Berlin Malchow im Bezirk Lichtenberg

Als Dorf nordöstlich Berlins wurde es 1344 erstmals urkundlich erwähnt. Dorf und Gut waren bis 1684 Eigentum der Familie von Barfus. Danach erwarb der Geheimsekretär Friedrich Wilhelms und Minister Friedrichs I., Paul von Fuchs, das Gut. Fuchs ließ den Park anlegen. 1713 wurde das Gut durch Schenkung Friedrich Wilhelms I. Eigentum des Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg-Schwedt. Bis 1882, als Berlin das Rittergut erwarb, wechselte es noch zweimal den Besitzer. Berlin kaufte 1897 auch noch ein weiteres Stück der Feldmark, um Rieselfelder einzurichten. Das Dorf behielt bis zur Eingemeindung 1920 seinen Agrarcharakter bei. Es gehörte bis dahin zum Kreis Niederbarnim und wurde danach Ortsteil des Verwaltungsbezirks Weißensee. Nach der Bildung des Bezirks Hohenschönhausen 1985 verblieben nur die Stadtrandsiedlung und die Kleingartenanlage Märchenland bei Weißensee. Die mittelalterliche, aus dem 13. Jahrhundert stammende Dorfkirche im alten Dorfzentrum wurde im Zweiten Weltkrieg vollkommen zerstört und ist nicht wieder aufgebaut worden; in der Ruine stehen einige Inschriftengrabsteine der Pfarrerfamilie Neander vom Ende des 17. Jahrhunderts. Das Herrenhaus an der Dorfstraße 9 wurde in der Besitzzeit des Ministers Fuchs 1684-1705 zu einer barocken, schlossähnlichen Anlage umgestaltet, die in der Folgezeit jedoch zahlreiche Veränderungen erfuhr. Der einst bedeutende Barockpark ist nur noch in Ansätzen zu erkennen. Seit der Bezirksfusion 2001 gehört Malchow zum Bezirk Lichtenberg, der aus den alten Verwaltungsbezirken Lichtenberg und Hohenschönhausen gebildet wurde.