Berliner Ortsteile

Ortsteil Berlin Weißensee im Bezirk Pankow

Als Dorf Wittenze wurde es 1313 erstmals urkundlich erwähnt, obwohl seine Existenz bereits 1242 durch eine Nebenurkunde über eine Verpfändung an Konrad von Weißensee genannt wurde. Im 14. Jahrhundert waren vorrangig Berliner Bürger Eigentümer bzw. Pächter des Dorfes, vom 15. bis 17. Jahrhundert gehörte Weißensee denen von Gröben und der Familie Blankenfelde, die Generationen Berliner Bürgermeister gestellt hatte. Im 16. Jahrhundert bildeten sich mehrere Teilgüter, die erst 1745 wieder vereint wurden. 1821 kam das Rittergut Weißensee in bürgerliche Hände. Bekannteste Gutsinhaber waren Karl Gottlob von Nüßler und im 19. Jahrhundert Leberecht Pistorius. 1872 erstand der Großkaufmann Gustav Adolf Schön das Rittergut, das er sofort in Parzellen aufteilte und an Bodenspekulanten weiterverkaufte. Der Rest ging 1874 an die von Schön gegründete "Weißensee-Actien-Gesellschaft" über. 1880 entstand aus den schnell bebauten Gebieten des Gutsbezirks die Gemeinde Neu-Weißensee, die bis 1905 neben der Gemeinde Weißensee (dem alten Dorf) bestand. 1880 lebten in Neu-Weißensee 3 891, im alten Dorf 825 Einwohner. Die in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts verstärkte Ansiedlung von Industriebetrieben auf Weißenseer Gebiet bekam durch die 1908 in Betrieb genommene Industriebahn Friedrichsfelde–Tegel weiteren Aufschwung. Der Ort zählte zur Jahrhundertwende mehr als 30 000 Einwohner. Er gehörte bis 1920 zum Kreis Niederbarnim. 1985 wurden die Ortsteile Falkenberg, Hohenschönhausen, Malchow und Wartenberg ausgegliedert und zum Bezirk Hohenschönhausen zusammengefasst. Weißensee erhielt dafür die vorher zu Pankow gehörenden Ortsteile Blankenburg, Heinersdorf und Karow. Seit der Bezirksfusion 2001 gehört Weißensee zum Bezirk Pankow, der aus den alten Bezirken Pankow, Prenzlauer Berg und Weißensee gebildet wurde.